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Gertrud Ennulat
"Ich will dir meinen Traum erzählen" – Mit Kindern über
Träume sprechen
Dies ist ein Buch für Kinder und Eltern. Gertrud Ennulat,
eine sensible Pädagogin, weiß, wovon sie schreibt. Ihre jahrelangen
Erfahrungen mit Kindern ab dem fünftem Lebensjahr, die von ihren Träumen
berichtet haben, fasst sie in dem vorliegenden Buch zusammen. Sie stellt
zentrale Überlegungen zum kindlichen Träumen und zu den kindlichen
Traumbildern an und gibt Hinweise für Eltern, wie sie mit den Träumen ihrer
Kinder umgehen und in den familiären Alltag konstruktiv aufnehmen können.
Sprachlich klar, einfach und übersichtlich beschreibt sie in 4 Kapiteln
(Träume sind Ausdruck von Kraft und Energie, Das Phänomen des Kindertraumes,
Kindliche Traumbilder - Signale für Konflikte und Reifungsschritte, Umgang mit
Kinderträumen) die Sinnhaftigkeit und die möglichen Bearbeitungen von
Kinderträumen. Es ist sehr erfrischend zu lesen, dass sie keine Patentrezepte
gibt, sondern kindliche Träume als Signale kreativer Auseinandersetzung und
Reifung sieht, die ebenso auch der unterschiedlichen Behandlung bedürfen. Die
Botschaft lautet wie der Untertitel des Buches: "Mit Kindern über ihre
Träume reden", Platz im Alltagsleben für die Traumwelt der Kinder
einräumen und sich somit selbst auch mehr auf die eigenen Träume, Botschaften
aus einem anderen Bewusstsein, einlassen. Ein sehr empfehlenswertes Buch für
Eltern und größere Kinder (ca. ab 12 Jahren), das sich leicht und gut liest.
Ingrid Erkinger, Gesundheitspsychologin und
Psychotherapeutin, Wien
Die klassische Traumdeutung fragt eher nach der
"Bedeutung" eines Traums für die innere Struktur eines Träumers. G.
Ennulat (Pädagogin und Buchautorin u.a.) fragt speziell nach den
"Lebensenergien" und Gefühlen, die ein Traum auslöst und beim
Träumer wiederum Fantasie und Kreativität freisetzen, die zu Konfliktlösungen
oder Reifungsschritten beitragen, vor allem, wenn sie erzählt werden. Kinder
ihre Träume erzählen zu lassen, hält die Autorin für unabdingbar bei der
kindlichen Sprach- und Gefühlsentwicklung, bei ihren Reifungsschritten und
Findung von Konfliktlösungen. Allerdings lässt sich das kindliche Traumerleben
nicht in die Deutungssprache der Erwachsenen übersetzen, wir müssen uns in die
kindliche Bilderwelt einlassen, zuhören, und im Dialog verstehen lernen. Im
Dialog mit Traum erzählenden Kindern zeigt uns die Autorin an vielen Beispielen,
und immer in Bezug zur realen Lebenssituation des Kindes, wie kindliche
Traumerlebnisse zu verstehen sind und zu einem tieferen Gesprächskontakt mit
ihnen führen.
Ein wunderbares Buch, bereichernd für Familiengespräche.
Empfohlen für Eltern, Kindergärtnerinnen und Lehrerinnen.
Rotraut Fichtner
Der evangelische Buchberater, Göttingen, Mai 99
Eine Grundschullehrerin, die viele schwierige Kinder
gefördert hat, berichtet von langjährigen Beobachtungen und Erfahrungen mit
träumenden Kindern. Dabei geht es ihr weniger um psychische Tiefenstrukturen
oder die Übersetzung der Symbolik, sondern vor allem um die praktische
Einbeziehung der Träume von Kindern und das einfühlende Reagieren der
Bezugsperson auf das sich im Traum abbildende Geschehen. Anhand zahlreicher
Beispiele, an Gesprächen mit Kindern über diese Träume und einer
Charakteristik ihrer Problematik zeigt sie, wie Erwachsene durch die emotionale
Verifizierung der Kinderträume in Entwicklungsprozesse steuernd eingreifen
können. Dabei wird deutlich, wie Kinder ihre Träume erleben, wie man z.B.
Kindern, die von Angstträumen gequält werden, durch Gespräche, die Arbeit mit
literarischen Träumen (Maar, Ende), Rituale, Traum-Malbücher usw. im
Unterricht oder daheim beistehen kann, schwierige Phasen zu meistern. - Für
Erziehende sicher hilfreich, und Traumbilderverzeichnissen wie denen von G. Fink
(BA 2/94) vorzuziehen.
Freya Rickert, ekz-Informationsdienst, ID 44/98 - BA 12/98
Eine Pflichtlektüre für Eltern und Pädagogen. Sehr
einfühlsam und zugleich sehr realistisch beschreibt die Autorin, eine gelernte
Lehrerin, welche Kräfte in Träumen stecken ‑ wie sehr ihre Beachtung
eine Förderung selbst schwieriger Kinder möglich macht. Ich wünsche mir viele
Eltern und viele Lehrer/innen, die Träume ernst nehmen und sich trotz (und
wegen) der vollen Lehrpläne den Träumen widmen. Das Buch von Gertrud Ennulat
ist dabei eine unspektakuläre und sehr wirkungsvolle Hilfe!
eb
(Tarot & Traum-Zeitung, Herbst/Winter 1999/2000)
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